20. Todestag: Horst Janssen

01. September 2015

Horst Janssen gilt bis heute als einer der bedeutendsten Grafiker, Zeichner, Lithografen, Plakatkünstler und Buchillustratoren der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Horst Janssen starb am 31. August 1995. Er hinterließ ein riesiges Werk, das rund 14.000 Zeichnungen, 3.000 Radierungen, Hunderte von Aquarellen, Holzschnitten, Lithografien, Flugblättern, Plakaten und etliche Bildbände sowie zahlreiche Bücher umfasst.
Ungezählt sind die Sammler und Bewunderer seiner Kunst. Um so erstaunlicher ist es, dass es zwar großformatige Kataloge und Broschüren gibt, aber kein hautnah gezeichnetes Porträt wie dieses.
Joachim Fest, den mit Horst Janssen eine enge Freundschaft verband, hat über 25 Jahre Notizen von ihren Gesprächen angefertigt. Das Buch, das daraus entstanden ist, erzählt eine exentrische Lebensgeschichte – gespiegelt in den Empfindungen eines Freundes. Im Mittelpunkt stehen Gespräche über «Gott und die Welt» oder, wie Janssen zu sagen vorzog, «den Teufel und die Welt». Sie enthalten bizarre Episoden aus Janssens frühen Jahren, Werkstattfragen, Reflexionen über die Gegenwartskunst, seinen Dauerkampf gegen den Alkohol oder die Eifersuchtskomödien, die er beklagte und gleichzeitig anzettelte; sowie über den Tod, der das alle Werkphasen verbindende Motiv seines Denkens und seines Tuns war. Es sind Erinnerungen voller Geschichten.
Von den Selbstbildnissen Janssens hat man gesagt, sie eröffneten, über die individuelle Augenblickserfahrung des Zeichners hinaus, immer auch einen Blick ins allgemein Meschliche. Dieses Buch will nicht anderes – und ist zugleich das bewegende Dokument einer außergewöhnlichen Freundschaft.

Quelle:
Horst Janssen Museum, Oldenburg

Links:
Bücher von Horst Janssen
Horst Janssen, Selbstbildnis von fremder Hand

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