Die Siegerin des diesjährigen Paul Celan Preises, der für außerordentliche Übersetzungen belletristischer Werke in die deutsche Sprache verliehen wird, steht fest. Die Übersetzerin Anne Birkenhauer wird 2016 für ihr Gesamtwerk und insbesondere für die aktuell erschienene Übersetzung des Romans "Kommt ein Pferd in die Bar" (im Original von David Grossman) ausgezeichnet.
Der diesjährige Paul-Celan-Preis wird an Anne Birkenhauer verliehen. Anne Birkenhauer wird neben ihrer Übersetzung des 2016 erschienenen Romans "Kommt ein Pferd in die Bar" von David Grossman für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet. Anne Birkenhauer ist für ihre Übersetzungen aus dem Hebräischen ins Deutsche bekannt. Sie lebt in Jerusalem, hatte aber auch vor zwei Jahren eine Gastprofessur für Poetik der Übersetzung an der Freien Universität Berlin.
Der Roman "Kommt ein Pferd in die Bar" ist bei dem Verlag Hanser Literaturverlage erschienen. Besonders würdigt die Jury "den ständigen Wechsel der Tonlage mit blitzschnellen Sprüngen von kalkuliert klamaukhafter Komik zu bitterbösem Ernst und von vulgärem Gejohle zu entsetztem Schweigen" in Birkenhauers Übersetzung. Der Roman handelt vom Tod des im Libanon gefallen Sohnes David Grossmans. Der Protagonist dieses Romans ist ein Comedian, der bei einer Bühnenshow, zu der er auch einen Jugendfreund eingeladen hat, neben seinen Witzen auch die tragische Geschichte seiner Jugend erzählt und so sein Publikum fesselt.
Birkenhauer hat schon zuvor Werke von Grossman übersetzt, so zum Beispiel auch den im Jahr 2013 erschienenen Roman "Aus der Zeit fallen", der ebenfalls von Grossmans Verlust seines Sohns handelt und das von Deutschlandradio Kultur als "Schmerz- und Trauerbuch" bezeichnet wird, oder auch "Eine Frau flieht vor einer Nachricht".
Andere Autoren, die Birkenhauer übersetzte, sind beispielsweise Eshkol Nevo, Daniyelah Karmi, Śarah Shiloh oder Hayim Beʾer. Birkenhauers Übersetzungen sind bisher in folgenden Verlagen erschienen: Berlin Verlag, Deutscher Taschenbuchverlag, Fischer-Taschenbuch Verlag, Hanser Literaturverlage und Suhrkamp.
Die unabhängige Fachjury wird vom Kuratorium des Deutschen Literaturfonds benannt. Sie besteht in der Regel aus fünf Mitgliedern, deren Amtszeit jeweils drei Jahre währt. Ein Mitglied wird dabei aus den Reihen des Deutschen Literaturfonds selbst erwählt.
Im Jahr 2016 besteht die Jury des Paul-Celan-Preises aus Hinrich Schmidt-Henkel, Gabriele Leupold, Burkhart Kroeber, Miriam Mandelkow und Gunther Nickel.
Der Paul-Celan-Preis wird seit dem Jahr 1988 in Deutschland verliehen. Ursprünglich wurden nur Werke, die aus der französischen Sprache ins Deutsche übersetzt wurden, bei der Preisverleihung berücksichtigt. Doch nachdem in den Jahren 1993 und 1994 die Jury zu keiner mehrheitlichen Entscheidung kommen konnte, wer den Preis erhalten sollte, wurde der Preis schließlich auf Übersetzungen aus allen Sprachen ausgeweitet.
Der Paul-Celan-Preis begründet sich auf den deutschsprachigen Dichter Paul Celan, der von 1920 bis 1970 lebte und besonders durch seine unzähligen Übersetzungen unterschiedlichster Autoren bekannt geworden ist.
Der Paul-Celan-Preis wird in Deutschland einmal jährlich vergeben und ist mit 15.000 Euro dotiert. Die offizielle Preisverleihung findet dieses Jahr am 20. Oktober wie üblich auf der Frankfurter Buchmesse statt.
Bewerbungen für den Preis reichen die Verlage für ihre Autoren ein, wobei nur belletristische Werke berücksichtigt werden. Der Bewerbungsschluss für den Paul-Celan-Preis 2017 ist auf den 28. Februar 2017 festgelegt.
Quelle:
Deutscher Literaturfonds e.V.
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