Börsenverein reicht Beschwerde ein

22. September 2015

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels wirft Amazon und dessen Tochter Audible GmbH den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung beim Vertrieb digitaler Hörbücher vor. In Schreiben an das Bundeskartellamt und die EU-Kommission hat sich der Verband deshalb über das Verhalten dieser Unternehmen beschwert. Der Vorwurf: Audible nutzt seine Marktstellung, um Hörbuchverlagen unzumutbare Bedingungen für die Vermarktung digitaler Hörbücher aufzuzwingen. So sollen die Verlage durch Kündigung bestehender Lizenzverträge in ein Flatratemodell gedrängt werden, mit dem deutlich niedrigere Umsätze erzielt werden können. Über die Onlineplattformen von Audible und Amazon sowie über den iTunes Store von Apple, der von Audible exklusiv beliefert wird, werden nach Menge und Umsatz mehr als 90 Prozent aller Downloads von Hörbüchern in Deutschland getätigt.

„Das Geschäftsmodell von Amazon und Audible zielt darauf ab, die ausgezeichneten Buchhandelsstrukturen in Deutschland zu zerstören. Diese Unternehmen sind erklärtermaßen auf dem Weg, ein Monopol zu errichten. Die Leidtragenden sind Hörbuchverlage, Buchhändler sowie der Zwischenbuchhandel und am Ende das kulturelle Angebot in Deutschland, denn diese Geschäftspolitik gefährdet die kulturelle Vielfalt und die Qualität auf dem Buchmarkt. Wir beobachten das Verhalten des Konzerns deshalb sehr genau“, sagt Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins.

Parallel zu einer formalen Beschwerde beim Bundeskartellamt hat sich der Börsenverein auch an die EU-Kommission gewandt. Damit wird der Verband auch formal Beteiligter des laufenden Kartellverfahrens der Brüsseler Wettbewerbshüter gegen Amazon. Auf diese Weise soll gewährleistet werden, dass sich die Kommission ein vollständiges Bild über die kartellrechtswidrigen Praktiken von Firmen der Amazon-Gruppe machen kann.

Quelle:
Börsenverein des Deutschen Buchhandels

Link:
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