Der Tassilo-Preis wird seit 1999 zweijährlich von der Süddeutsche Zeitung verliehen, 2016 ist es das 9. Mal. Ziel des Preises ist es, junge Künstler und Kulturschaffende in München und Umgebung zu fördern und für langjähriges Engagement zu ehren sowie zu motivieren. Über 90 Künstler wurden nominiert. Aus ihnen bestimmte eine Fachjury die elf Gewinner. Den Tassilo-Preis „für verlegerische Ausdauer“ erhielt dieses Jahr der Schriftsteller und Verleger Anton G. Leitner. Verliehen wurde er am Montag, 11. Juli.
Die genaue Begründung der Süddeutschen Zeitung lautet: „Die Süddeutsche Zeitung verleiht Anton G. Leitner einen Tassilo-Preis 2016 für seine verlegerische Ausdauer und den Mut, immer wieder Neues zu wagen.“ Anton G. Leitner wurde am 16. Juni 1961 in München geboren und lebt in Weßling im Landkreis Starnberg. Gemeinsam mit Nicola Bardola, Michael Lentz, Friedrich Ani und anderen gründete er zu Beginn der der 1980er die „Initiative Junger Autoren“, der er bis 1991 vorstand. 1992 rief er den nach ihm benannten Lyrikverlag ins Leben. Herausgeber der Zeitschrift „Das Gedicht“ ist er seit 1993. Das beweist seine verlegerische Ausdauer, für die ihm der Tassilo-Preis verliehen wurde. Ziel der Zeitschrift ist es, einem breiten Publikum deutschsprachige Gedichte nahezubringen. Leitner veröffentlicht die Zeitschrift jedes Jahr mit einem neuen Mitherausgeber. Dass er, wie beim Tassilo-Preis betont, immer wieder Neues wagt, bewies er unter anderem, als er 1995 mit einer Großbäckerei eine Million Baguette-Tüten mit Gedichten bedrucken ließ, um Lyrik in den Alltag zu bringen.
2016 zeichnet er gemeinsam mit dem fränkischen Dramatiker und Mundart-Dichter Fitzgerald für die mittlerweile 23. Ausgabe von „Das Gedicht“ verantwortlich. Diese kommt im Oktober heraus. Das Thema lautet „Heimat auf den Versen“. In den vorherigen Nummern sind Autoren wie Günter Grass, Ulla Hahn, Sarah Kirsch, Hans-Magnus Enzensberger, Friederike Mayröcker und Karl Krolow vertreten. Für seine Leistungen wurde Leitner nun der Tassilo-Preis verliehen.
Leitners Werk umfasst aber nicht nur die Zeitschrift „Das Gedicht“. Bisher sind 40 Anthologien bei verschiedenen Verlage erschienen. Leitner hat auch schon elf Gedichtbände veröffentlicht. Sein neuestes Werk ist „Schnablgwax. Bairisches Verskabarett“. Dabei handelt es sich um Leitners ersten Mundarttitel mit Gedichte in Bayrisch und Hochdeutsch. Zudem gibt es auch Nachdichtungen ins Schottische und in Cockney.
Die Leser der Regionalausgaben im Münchener Umland können die Kandidaten für den Tassilo-Preis vorschlagen. Eine Jury wählt dann die Preisträger aus. Die Jury vergab 2016 drei Hauptpreise (je 2000 Euro), sieben weitere Preise (je 500 Euro) und ein Ehrenpreis für ein Lebenswerk (1000 Euro). Namensgeber des Kulturpreises ist der bayerische Herzog Tassilo III. Dieser lebte vermutlich von 741 bis zum 11. Dezember 796. Der Agilolfinger war der letzte bayerische Herzog seines Geschlechts. Er stiftete und gründete zahlreiche Klöster. Der Vetter Karls des Großen ist ein katholischer Heiliger. Auf den Preisen ist ein Bild des Herzogs auf einer vergoldeten Plakette zu sehen. Vorbild war eine Darstellung auf einer Gedenktafel an der Stiftskirche Mattsee in der Nähe von Salzburg.
Quelle:
Süddeutsche Zeitung
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