Der Ingeborg Bachmann-Preis ist einer der wichtigsten Literaturpreise der deutschsprachigen Literatur. Er wird seit 1977 im Gedenken an die österreichische Schriftstellerin Ingeborg Bachmann vergeben, die rund 4 Jahre zuvor tragisch ums Leben kam. Gestiftet wird der Preis von der Stadt Klagenfurt. Der Ingeborg Bachmann Preis wird im Rahmen der Tage der deutschsprachigen Literatur am 3. Juli verliehen.Der Sieger der "Tage der deutschsprachigen Literatur", wie die Veranstaltung offiziell heißt, wird mittels einer dreitägigen Lesereihe ermittelt. Die teilnehmenden Kandidaten treten mit einer etwa 25-minütigen Lesung ihrer literarischen Beiträge an. Die Kandidaten werden zuvor von der Jury zum Wettbewerb eingeladen. Die Beiträge müssen unveröffentlicht und im Original auf deutscher Sprache geschrieben sein. Die Texte werden zuvor auch von der mittlerweile nur noch siebenköpfigen (früher waren es neun) gelesen. Die Diskussion und Besprechung der Texte nimmt etwa 20 bis 30 Minuten ein. Bei dem Wettbewerb werden auch noch andere Preise verliehen, die von unterschiedlichen Stiftern gespendet werden. In der öffentlichen Wahrnehmung werden sie wie zweite und dritte Plätze gewertet. Das Event wird im Fernsehen übertragen, im deutschen Fernsehen auf 3Sat und im österreichischen bei ORF. Seit 2006 beträgt die Höhe des Bachmannpreises 25.000€.
Derzeit werden neben dem Ingeborg Bachmann Preis noch folgende Preise wärhend der Tage der deutschsprachigen Literatur verliehen:
Mitte der Siebziger kamen der Journalist und Schriftsteller Humbert Fink und der damalige Vorsitz des österreichischen Fernsehens Ernst Willner zusammen, um einen Literaturpreis ins Leben zu rufen, der sich an einen ähnlichen Wettbewerb der Gruppe 47 anlehnen sollte. Da die Erinnerung an die 1973 verstorbene Schriftstellerin Bachmann noch sehr frisch war, beschloß man den Preis nach ihr zu benennen. Ergebnis war der Ingeborg-Bachmann-Preis, der im Rahmen der Tage der deutschsprachigen Literatur 1977 zum ersten Mal verliehen wurde.
Gewinner des Preises
Zu den bekannteren Autoren, die den Preis für sich beanspruchen konnten, gehören Ulrich Plenzdorf mit "kein runter kein fern" (1978), Sten Nadolny mit "Kopenhagen 1801" (1980), Sibylle Lewitscharoff mit "PONG" (1998), Terézia Mora mit "Der Fall Ophelia" (1999) und Michael Lentz mit "Muttersterben" (2001).
Die Preisträgerin des letzten Jahres ist Nora Gomringer mit dem Text "Recherche". .
Nora Gomringer veröffentlicht seit dem Jahr 2000 als Schriftstellerin. Nachdem sie ihre ersten Gedichte zunächst im Eigenverlag herausgab, wurde ihr zweites Werk "Silbentrennung" vom Düsseldorfer Verlag Grupello veröffentlicht. Seit 2006 veröffentlicht sie jedes ihrer Werke bei dem Verlag Voland & Quist. Trotz zahlreicher Publikationen ist Nora Gomringer vor ihrem Gewinn des Bachmannpreises vor allem auch als Slampoetin bekannt gewesen. Sie arbeitet mit Musikern und mit visuellen Künstler zusammen. Ihre Werke sind bereits in viele europäische Sprachen übersetzt worden.
Der Ingeborg Bachmann Preis ist für viele Autoren ein Sprungbrett zu mehr medialem Interesse
Quelle:
ORF
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