Georg Dehio Buchpreis 2016

29. Mai 2016

Den Georg Dehio-Buchpreis 2016 erhalten Marek Krajewski und Cord Aschenbrenner.  Marek Krajewski erhält den Georg Dehio-Buchpreis 2016 für seine Breslau-Kriminalromane und Cord Aschenbrenner für sein Buch. Mit dem Georg Dehio- Buchpreis werden Autorinnen und Autoren geehrt, die sich in ihren Werken fundiert und differenziert mit den Traditionen und Wechselbeziehungen deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa auseinandersetzen. Der Georg Dehio-Buchpreis ist aufgeteilt in einen Hauptpreis (7.000 €) für ein publizistisches bzw. literarisches Gesamtwerk und einen Ehrenpreis (3.000 €) für eine herausragende Publikation.

Die fünfköpfige Jury des Georg Dehio Buchpreis unter dem Vorsitz von PD Dr. Beate Störtkuhl sprach den Hauptpreis dem polnischen Krimi-Autor Marek Krajewski zu. Er wurde 1966 in Breslau/Wroc.aw geboren und studierte dort Altphilologie. Nach seiner Promotion 1999 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter, später Dozent an der Universität Breslau. Seit 2007 lebt er als freier Schriftsteller in seiner Heimatstadt. Bekannt wurde er durch seine Kriminalromane, die im Breslau der Zwischenkriegszeit spielen.

In der Begründung der Jury zum Georg Dehio Buchpreis heißt es: Marek Krajewskis Breslau-Krimis »sprengen die üblichen Muster des Genres. Der polnische Autor siedelt die Handlungen in seiner Heimatstadt an, allerdings nicht im gegenwärtigen Wroc.aw, sondern im deutschen Breslau der Zwischenkriegszeit. Akribisch recherchiert Krajewski die historische Topographie der Stadt: Im Kopf des Lesers lässt er ehemalige Straßen und Plätze, Kneipen und Etablissements, Geschäfte und ganze Wohnviertel wiedererstehen. Die atmosphärische Dichte seines Erzählens und die intelligenten Plots lassen die Grenzen zum historischen Roman verschwimmen. Dabei ist sein Protagonist Kommissar Eberhard Mock eine durchaus ambivalente Figur – seine Welt ist makaber, düster, morbide. Wohl nicht zuletzt aus diesem Grund geht von Krajewskis Büchern eine Faszination aus, der polnische und deutsche Leser gleichermaßen erliegen. In seinen letzten Büchern schlägt Krajewski den Bogen nach Lemberg, heute Lwiw in der Ukraine, dessen 1945 zwangsumgesiedelte Bürger dafür gesorgt haben, dass das alte Breslau im neuen Wroc.aw sichtbar blieb. Krajewskis Breslau-Krimis führen auf ungewöhnliche und äußerst kurzweilige Art durch die schlesische Metropole …«

Die Romane wurden in Polen u.a. als »Krimi des Jahres« und mit dem »Paszport Polityki«-Preis ausgezeichnet. Die Übersetzungen seiner Romane ins Deutsche besorgten Doreen Daume und Paulina Schulz.

Der Georg Dehio Buchpreis  -Ehrenpreis- geht an Cord Aschenbrenner für sein Buch Das evangelische Pfarrhaus. 300 Jahre Glaube, Geist und Macht: eine Familiengeschichte. Der 1959 geborene Journalist und Historiker Aschenbrenner ist selbst Enkel eines evangelischen Pastors. Er arbeitet für die Neue Zürcher Zeitung und die Süddeutsche Zeitung und schreibt über historische, politische und kulturelle Themen. Aschenbrenner unterrichtet an verschiedenen Journalistenschulen und nimmt Lehraufträge an diversen Universitäten wahr.

Aus der Begründung der Jury zum Georg Dehio Buchpreis: »Aschenbrenner gelingt es, anhand des Schicksals der Pastorendynastie Hoerschelmann sowohl die deutschbaltische Geschichte zur Zeit des Zarenreichs und der Republik Estland als auch die Kultur- und Sittengeschichte des Pfarrhauses in den letzten knapp 300 Jahren anschaulich und unterhaltsam lesbar zu vermitteln. Gerade an den Aufgaben eines Pfarrers, der deutschen Adeligen und wohlhabenden Bürgern ebenso gerecht werden wollte wie der estnischen Bevölkerung, werden die sozialen Unterschiede zwischen Deutschen und Esten sichtbar. In der Institution des Pfarrhauses spiegelt sich aber auch der Wandel von einer ständisch zu einer national geprägten Gesellschaft im Baltikum seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wider.«

Jury Georg Dehio Buchpreis 2016

  • PD Dr. Beate Störtkuhl, Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg, als Vertreterin der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (Vorsitzende)
  • Jürgen Jakob Becker, Geschäftsführer des Deutschen Übersetzerfonds, Literarisches Colloquium Berlin • Prof. Dr. Marek Ha.ub, Germanist, Universität Breslau • Sigrid Hoff, Journalistin, Berlin
  • Dr. Hans-Jakob Tebarth, Direktor der Stiftung Martin-Opitz-Bibliothek, Herne

Georg Dehio Buchpreis

Der Georg Dehio Buchpreis erinnert an den bedeutenden, aus Reval (Tallinn) gebürtigen deutschen Kunsthistoriker Georg Dehio (1850–1932), dessen Blick für regionale Zusammenhänge und Gespür für die wechselvolle Geschichte historischer Denkmäler Maßstäbe gesetzt hat, an denen sich auch die Arbeit des Deutschen Kulturforums östliches Europa orientiert.
Mit dem Georg Dehio Buchpreis werden Personen, Institutionen und Initiativen ausgezeichnet, die sich in vorbildlicher Art und Weise mit den Traditionen und Interferenzen deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa bewahrend, zukunftsorientiert und im partnerschaftlichen Dialog mit den Nachbarn auseinandersetzen.

Quelle:
Deutsches Kuturforum östliches Europa

Links
Bibliografie Marek Krajewski
Bibliografie Cord Aschenbrenner

Abonnieren Sie unseren monatlichen Newsletter mit dem Titelschutz-Magazin als PDF.

Kundenstimmen

„Auf Basis einer Titelschutzanzeige im Titelschutz-Magazin haben wir bereits erfolgreich eine einstweilige Verfügung vor dem Landgericht Hamburg für unsere Mandantschaft erwirkt. Wir sind daher sehr zufrieden mit dem hier angebotenen Service und werden auch künftig wieder auf das Titelschutz-Magazin zur Veröffentlichung von Titelschutzanzeigen zurückgreifen.“

Dr. Frank Remmertz, Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz und IT Recht in München

Hier finden Sie alle bisherigen Ausgaben des Titelschutz-Magazins als PDF- und Online-Ausgabe.