Berliner Literaturpreis

18. Januar 2021

Den Berliner Literaturpreis 2021 erhält die Schriftstellerin Monika Rinck. Der Regierende Bürgermeister von Berlin und Vorsitzender des Rates der Stiftung Preußische Seehandlung, Michael Müller, verleiht den Preis. Mit einem Preisgeld von 30.000 Euro gehört der Berliner Literaturpreis zu den höchstdotierten Literaturpreisen in Deutschland. Außerdem geht das Angebot einer Berufung auf die Gastprofessur für deutschsprachige Poetik der Stiftung Preußische Seehandlung am Peter-Szondi-Institut für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin im Sommersemester 2021 einher.

 -Berliner Literaturpreis -Preisträger-

-2021 Monika Rinck
In der Jurybegründung heißt es: "Mit Monika Rinck zeichnet die Preisjury eine Dichterin aus, deren Werk durch Lust am Klang und gedankliche Präzision besticht. Ihre Gedichte, Essays und Streitschriften erforschen Poesie als Erkenntnisform und bieten analytischer Eleganz und Sprachwitz gleichermaßen eine Bühne. Dabei geht es auch um Weltliches und Wirkliches, um ganz alltägliche Dinge wie Ansprechen, Schwimmen, Schlafen, Verkörpern, Sammeln, so die Kapitel ihres Lesebuches Champagner für die Pferde (S. Fischer Verlage) – und zugleich um eine so kenntnisreiche wie anarchische Suche nach offenen Räumen.
In ihren Texten reist Monika Rinck durch den literarischen Echoraum, in Lyrikbänden wie Honigprotokolle (Perlentaucher Verlag) oder Alle Türen erzeugen Wörter, Buchstaben, Binnenreime und Assoziationsketten eine halluzinatorische Kraft. Für die Preisträgerin sind Gedichte Wirksame Fiktionen – mit ihnen eröffnet sie, als Virtuosin des poetischen Bewusstseins, ihren Leserinnen und Lesern neue Wirklichkeiten."
Monika Rinck lebt in Berlin. Sie studierte Religionswissenschaft, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Germanistik in Bochum, Berlin und an der Yale-University New Haven. Seit 1989 diverse Veröffentlichungen in vielen Verlagen. Im Frühjahr 2012 erschien der Lyrikband Honigprotokolle bei kookbooks, für den sie den Peter-Huchel-Preis erhielt. Im Frühjahr 2015 folgte Risiko und Idiotie. Streitschriften. Monika Rinck ist Mitglied im P.E.N.-Club, der Lyrikknappschaft Schöneberg, der Akademie der Künste Berlin und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Sie übersetzt, gemeinsam mit Orsolya Kalász aus dem Ungarischen, kooperiert mit MusikerInnen und KomponistInnen und lehrt von Zeit zu Zeit. Im Frühjahr 2018 erschien KRITIK DER MOTORKRAFT bei brueterich press, im Frühjahr 2019 folgt das große Rinck-Lesebuch Champagner für die Pferde bei S. Fischer.

-2020 Thomas Meinecke
-2019 Clemens J. Setz
-2018 Marion Poschmann
-2017 Ilma Rakusa
-2016 Feridun Zaimoglu
-2015 Olga Borissowna Martynowa
-2014 Hans Joachim Schädlich
-2013 Lukas Bärfuss
-2012 Rainald Goetz
-2011 Thomas Lehr
-2010 Sibylle Lewitscharoff
-2009 Dea Loher
-2008 Ulrich Peltzer
-2007 Ilija Trojanow
-2006 Durs Grünbein
-2005 Herta Müller
-1998 Anne Duden, Bodo Hell, Gert Jonke, Irina Liebmann, Jörg Steiner
-1996 Wilhelm Genazino, Katja Lange-Müller, Ulrich Peltzer, Raoul Schrott, Josef Winkler
-1994 Jürgen Becker, Hugo Dittberner, Norbert Gstrein, Brigitte Kronauer, Reinhard Lettau, W. G. Sebald
-1992 Christoph Hein, Wolfgang Hilbig, Thomas Hürlimann, Ingomar von Kieseritzky, Uwe Kolbe
-1989 Volker Braun

Berliner Literaturpreis -Geschichte-

1989 wurde der Berliner Literaturpreis vom Tübinger Germanisten und Literaturkritiker Gert Ueding mit den Kritikern Franz Josef Görtz und Claus-Ulrich Bielefeld gegründet. Mit dem Preis sollten Autoren, die einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur geleistet haben, ausgezeichnet werden. Der Sieger erhielt zu Beginn 47.000 Mark. Der Preis wurde bis 1998 alle zwei Jahre zusammen mit der Johannes-Bobrowski-Medaille im Literarischen Colloquium Berlin verliehen.
Seit 2005 wird die Auszeichnung nach einem neuen Konzept verliehen. Es wird das bisherige Gesamtwerk eines deutschsprachigen Schriftstellers gewürdigt. Seitdem ist mit dem Preis auch die Berufung auf die Gastprofessur für deutschsprachige Poetik der Stiftung Preussische Seehandlung an der Freien Universität Berlin verbunden. Bis 2016 trug sie den Namen „Heiner-Müller-Gastprofessur“. Die Namensgebung und -änderung der Professur gehen auf Brigitte Maria Mayer zurück, die Witwe des Schriftstellers Heiner Müller.
Im Sommersemester unterrichten die Gastprofessoren eine Schreibwerkstatt für junge Nachwuchsschriftsteller am Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin. Die Dotierung beträgt aktuell 30.000 Euro aus den Mitteln der Stiftung Preußische Seehandlung, die auch die Kosten für die Gastprofessur trägt.

Berliner Literaturpreis -Jury-

Über die Vergabe des Preises entscheidet eine fünfköpfige Jury. Die Jurymitglieder werden von der Stiftung berufen. Die Mitglieder der Jury sollen dem literarischen Leben im deutschsprachigen Raum angehören; eines dieser Mitglieder ist als ständiges Jurymitglied ein Vertreter der FU Berlin, Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften. Die Jury entscheidet mit einfacher Mehrheit aller stimmberechtigten Mitglieder mit der Maßgabe eines Vetorechtes für den Vertreter der FU Berlin. Die Juryentscheidung ist endgültig und erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges. Eine Bewerbung um den Preis ist ausgeschlossen.

Berliner Literaturpreis -Stifter-


Die Stiftung Preußische Seehandlung wurde 1983 aus dem Restvermögen der Preußischen Staatsbank gegründet. Nach der Auflösung Preußens im Jahre 1947 war die Staatsbank eine sog. ruhende Altbank, die 1772 von Freidrich dem Großen  Die ihrerseits auf die Seehandlungs-Societät zurückgeht, die 1772 von Friedrich dem Großen als Seehandlungsgesellschaft gegründet wurde.
Nach den Napoleonischen Kriegen entwickelte sich die "Societät Commerce Maritime"« zu einer allgemeinen Wirtschaftsförderbank, die Industrie, Infrastruktur und Wissenschaften finanzierte und schließlich ab 1904 in der Preußischen Staatsbank aufging. 1983 wurde die Staatsbank liquidiert. Das Restvermögen ging an die Landesbank Berlin und 19 Mio. DM in die Stiftung Preußische Seehandlung. Aus dem Stiftungsvermögen stehen jährlich 400000 Euro für Förderzwecke bereit.

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