8. Internationale Literaturpreis

28. Juni 2016

Der Internationale Literaturpreis 2016 wurde an die Autorin Shumona Sinha und ihre Übersetzerin Lena Müller für den Roman “Erschlagt die Armen” durch das Haus der Kulturen der Welt und der Hamburger Stiftung Elementarteilchen in Berlin verliehen. Der Preis ist mit insgesamt 35.000 € dotiert und zeichnet herausragende internationale Gegenwartsliteratur in deutscher Erstübersetzung aus.

Entwicklung des Internationalen Literaturpreises
Der Internationale Literaturpreis wird seit 2009 durch das Haus der Kulturen der Welt und der Hamburger Stiftung Elementarteilchen jährlich in Berlin verliehen. Der Preis wird von einer Fachjury, bestehend aus nahmenhaften Literaturkritikern und Philologen, für einen herausragenden Titel internationaler Gegenwartsliteratur in deutscher Erstübersetzung verliehen. Der Literaturpreis ist mit insgesamt 35.000 € dotiert, 20.000 € erhält davon der Autor und 15.000 € der Übersetzer. Bis 2015 erhielt der Übersetzer nur 10.000 € des Preisgeldes. Im Jahr der Änderung wurde der Internationalen Literaturpreis an den hebräischen Autor Amoz Oz und seine Übersetzerin Mirjam Pressler für den Roman "Judas" verliehen. Pressler zählt selbst zu einer der erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Andere nahmenhafte Preisträger waren u.a. 2013 der haitianische Autor Teju Cole und seine Übersetzerin Christine Richter-Nilson für den Roman "Open City".
Ziel des literarischen Wettbewerbs ist es, eine Sensibilisierung für internationale Gegenwartsliteraten zu schaffen, ohne dabei die Leistung und den literarischen Anteil der Übersetzer aus dem Fokus zu verlieren. Seit 2013 findet im Rahmen der Preisverleihung das Fest der Shortlist statt. Zusammen mit den teilnehmenden Autoren, Übersetzern, Juroren und anwesenden Gästen “geht es um Entgrenzungen des literarischen Kanons und um das Vermögen von Erzählungen und Übersetzungen, gesellschaftliche fiktionale und sprachliche Horizonte zu erweitern.”

Jury Internationale Literaturpreis 2016

Neben der Zeit Journalistin Iris Radisch und dem Journalisten und Literaturkritiker Jörg Plath, der u.a. für die Neue Züricher Zeitung und den Deutschlandfunk publiziert, zählen zu der diesjährigen Jury die Schriftsteller Marko Martin, Sabine Scholl und Michael Krüger, der 2013 zum Präsidenten der Bayerischen Akademie der schönen Künste ernannt wurde. Die Beurteilung der Qualität der Übersetzung wurde dieses Jahr von Sabine Peschel und Leila Chamma übernommen.

Preisträgerinnen Internationale Literaturpreis

Am 25.06. wurde der Internationale Literaturpreis an die Autorin Shumona Sinha und ihre Übersetzerin Lena Müller für den Roman “Erschlagt die Armen verliehen”. Sinha wurde 1973 in Kalkutta geboren und lebt seit 2001 in Paris. Sie studierte an der Sorbonne Literaturwissenschaft. In den Jahren 2001 bis 2008 arbeitete die Autorin als Lehrerin für Englisch an weiterführenden Schulen; ab 2009 war Sinha als Dolmetscherin bei der französischen Migrationsbehörde tätig, verlor die Arbeit allerdings 2011 im Zuge der Veröffentlichung von “Erschlagt die Armen”. 2008 erschien ihr erster Roman “Fenêtre sur l’ Abîme” und 2014 ihr dritter Roman “Calcutta”, der im August 2016, ebenfalls von Lena Müller übersetzt, erscheinen wird. Neben ihren Romanen veröffentlichte die Autorin mehrere Gedichtbände auf Französisch und Bengalisch. In dem, von der Jury des Internationalen Literaturpreises, prämierten Roman lässt Sinha ihre Erfahrungen, die sie an der französischen Asylbehörde gesammelt hat, einfließen. Die Protagonistin erzählt aus der Ich-Perspektive von Geflüchteten und ihren Geschichten, die meist erfunden sind, um in einer Gesellschaft bestehen zu können, in der die Wahrheit Niemanden interessiert. “Die in Kalkutta geborene und seit 15 Jahren in Paris lebende Autorin evoziert in einer ebenso wütenden wie poetischen und präzisen Suada ein Drama unauflösbarer Verwicklungen”, lobt die Jury Sinhas Roman. Die deutsche Übersetzung von Lena Müller wird ausgezeichnet dafür, dass sie “die raue Prosa Sinhas mit ihren ungebärdigen, die Wirkmacht der Sprache auslotenden poetischen Widerhaken kraftvoll ins Deutsche gebracht” hat.

Quelle:
Haus der Kulturen

Links:
Bibliografie Shumona Sinha

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