Astrid Lindgren Gedächtnispreis

04. April 2017

Der Astrid Lindgren Gedächtnispreis für Literatur wird jährlich vergeben.  Mit einem Preisgeld von 5 Millionen schwedischen Kronen (mehr als 500.000 Euro) ist der Astrid Lindgren Gedächtnispreis der größte internationale Kinder- und Jugendliteraturpreis.  Wolf Erlbruch erhält diesen Preis 2017. Astrid Lindgren ist Schwedens beliebteste Autorin - Ihr Werk wurde in mehr als 90 Sprachen übersetzt. Sie sorgte für eine Erneuerung der Kinderliteratur und kombinierte künstlerische Integrität mit Engagement für die Rechte von Kindern und Jugendlichen. 2002 ist ist Astrid Lindgren  im Alter von 94 Jahren gestorben. Um ihr Andenken zu ehren und die Kinder- und Jugendliteratur weltweit zu fördern, hat die schwedische Regierung einen internationalen Preis ins Leben gerufen, der ihren Namen trägt. Den Astrid Lindgren Gedächtnispreis für Literatur.
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Den Astrid Lindgren Gedächtnispreis erhält 2017 Wolf Erlbruch. Wolf Erlbruch, geboren 1948, ist ein deutscher Bilderbuchautor und Illustrator. Er ist vor allem für die Illustrationen seines weltweit erfolgreichen Titels "Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat" bekannt. Neben der Herausgabe Dutzender eigener Werke hat Wolf Erlbruch nahezu 50 Titel mit Texten anderer Autoren bebildert.
Die Begründung der Jury lautet wie folgt:
Wolf Erlbruch erschließt Lesern aller Altersgruppen die großen Themen des Lebens und macht sie fassbar. Zutiefst verwurzelt in einer humanistischen Grundhaltung zeigt sein Werk mit Humor und Wärme das Kleine im Großen auf. Er ist ein Meister der Zeichenkunst und fußt auf einer langen Tradition, öffnet aber zugleich neue kreative Fenster. Wolf Erlbruch ist ein umsichtiger Visionär.
Nach einem Grafikdesignstudium arbeitete er vor allem als Illustrator für Zeitschriften wie Stern und Esquire, bevor er eine Lehrtätigkeit aufnahm. Bis 2009 arbeitete er als Professor für Illustrationskunst und Bildende Kunst u.a. an der Universität Wuppertal, sein Wohnort.
Mit der Bildgestaltung für "Der Adler, der nicht fliegen wollte" von James Aggrey gab er 1985 sein Debüt. Seinen Durchbruch erzielte er fünf Jahre später mit "Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat" zu einem Text von Werner Holzwarth über den kleinen Maulwurf der sich darüber ärgert, dass jemand ihm auf den Kopf gemacht hat und macht sich auf die Suche nach dem Schuldigen zu finden.
Wolf Erlbruch begibt sich häufig auf existenzielle Spurensuche. Mit Humor und Scharfsinn werden wichtige Fragen zur Bedeutung von Leben und Tod gestellt. "Ente, Tod und Tulpe" (2007) erzählt auf einfühlsame Weise die Geschichte einer Ente, die dem Tod begegnet. Dieses Buch wird als moderner Klassiker gefeiert und häufig beschrieben als das schönste Buch über den Tod, das jemals veröffentlicht wurde. Mit seinem einfachen und authentischen Inhalt – der von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen geschätzt wird – gilt dieses Buch als Meditation über das Leben, die Gegenwart des Todes und dessen Unausweichlichkeit. Zu einem seiner umstrittensten Werke, die Erlbruch für einen Text von Valérie Dayre gestaltet hat, zählt "L'ogresse en pleurs" (1996). Diese offensichtlich böse Geschichte erzählt von einer Frau, die ein Kind fressen will. Der Text verhandelt dabei schwierige und wichtige Fragen in der Beziehung zwischen Kindern und Eltern. Dabei geht es um Symbiose und Freiheit, Liebe und Verlustangst.
Wolf Erlbruch gilt als Innovator der Illustrationskunst. Sein bildnerisches Schaffen fußt auf einer langen Tradition und ist von einer akzentuierten Linienführung sowie grafischen Genauigkeit geprägt. Dabei verbindet er häufig verschiedene Techniken miteinander: Collage, Bleistift- und Kreidezeichnung, grafische Experimente und Aquarellmalerei. Tiere, vor allem Bären, zählen zu den bevorzugten Charakteren und Handlungsträgern seiner Geschichten, beispielsweise in "Das Bärenwunder" (1996) und "Der Bär, der nicht da war" (2014).
Wolf Erlbruch wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis und dem Hans Christian Andersen-Preis für sein Gesamtwerk.
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Meg Rosoff erhält 2016 den Astrid Lindgren Gedächtnispreis für Literatur. Die Autorin Meg Rosoff ist in 1956 in Boston, USA geboren. Sie lebt und arbeitet seit vielen Jahren in London. Die Begründung der Jury lautet wie folgt:
Die Jugendbücher von Meg Rosoff sprechen Herz und Verstand gleichermaßen an. In einer funkensprühenden Prosa schreibt sie über die menschliche Sinn- und Identitätssuche in einer seltsamen und bizarr anmutenden Welt. Ihr Werk lässt ihre Leser niemals unberührt. Keines ihrer wagemutigen und zugleich humorvollen Bücher gleicht dem anderen.
Meg Rosoff debütierte 2004 mit dem dystopischen Roman "How I Live now "(So lebe ich jetzt), der zum unmittelbaren Erfolg wurde. Seitdem hat sie sechs weitere Jugendromane, einige Bilderbücher und einen Roman für Erwachsene verfasst. Ihr vielfältiges Werk lässt niemanden unberührt. Egal, ob es sich um junge oder erwachsene Leser handelt.
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PRAESA aus Südafrika wird mit dem Astrid Lindgren Gedächtnispreis für Literatur 2015 ausgezeichnet Bei PRAESA, Project for the Study of Alternative Education in South Africa, handelt es sich um eine in Kapstadt ansässige Organisation, die sich seit 1992 der Leseförderung von Kindern und Jugendlichen in Südafrika widmet.
Begründung der Jury:
Mit dem Leitbild Lesefreude bietet PRAESA südafrikanischen Kindern und Jugendlichen einzigartige Möglichkeiten für den Zugang zu Literatur. Das kreative Lese- und Erzählprojekt sorgt für sozialen Zusammenhalt und eine lebendige Literatur in gleich mehreren Sprachen. PRAESA beweist mit seiner herausragenden Arbeit, wie wichtig und bereichernd Bücher und das Geschichtenerzählen für das Leben von Kindern und Jugendlichen sind.
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Barbro Lindgren erhält den  Astrid Lindgren Gedächtnispreis für Literatur 2014.
Die schwedische Schriftstellerin Barbro Lindgren wurde 1937 geboren. Ihre Werke für Kinder aller Altersstufen sind von einer besonderen Schöpferkraft und einem immensen Facettenreichtum durchdrungen. Zu ihrem literarischen Schaffen zählen Bilderbücher, Lyrikbände, Theaterstücke und Jugendbücher. Seit ihrem Debüt im Jahr 1965 veröffentlichte sie Hunderte von Titeln, die in rund 30 Sprachen übersetzt wurden.
Die Begründung der Jury lautet wie folgt:
Barbro Lindgren ist eine literarische Wegbereiterin. Sie hat mit sprachlicher Kühnheit und psychologischem Gespür nicht nur das Bilderbuch für die Allerkleinsten, sondern auch die absurde Prosaerzählung, das existenzielle Kindergedicht und die realistische Darstellung der Jugend modernisiert. Mit perfektem Einfühlungsvermögen gestaltet sie lichte Glücksmomente und lustige Streiche ebenso wie die düsteren Augenblicke sowie Geheimnisse des Lebens und scheut auch nicht vor dem Thema Tod zurück.
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Den Astrid Lindgren Gedächtnispreis für Literatur erhält 2013 Isol.
Isol ist Bilderbuchkünstlerin, Comic-Zeichnerin, Grafikerin, Schriftstellerin, Sängerin und Komponistin. Sie wurde 1972 geboren, lebt und arbeitet in Argentinien.
Die Begründung der Jury lautet wie folgt:
Isol schafft Bilderbücher auf Augenhöhe des Kindes. Ihre Bilder sprühen vor Energie und explosiven Gefühlen. Mit zurückhaltender Farbpalette und stetig neuen Bildlösungen erweitert sie gewohnte Bildhorizonte und sprengt die Grenzen des Bilderbuchmediums. Ausgehend von der klaren Sicht der Kinder auf unsere Welt verleiht sie ihren Fragen drastisch Ausdruck und beantwortet sie offen. Mit befreiendem Humor und Leichtigkeit beschreibt sie die dunkleren Seiten des Daseins.
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Guus Kuijer erhält 2012den  Astrid Lindgren Gedächtnisprreis für Literatur 2012. Der 1942 geborene Guus Kuijer ist als Schriftsteller tätig. Kuijer lebt und arbeitet in den Niederlanden.
Die Begründung der Jury lautet wie folgt:
Mit vorurteilsfreiem Blick und intellektueller Schärfe beschreibt Guus Kuijer sowohl gesellschaftliche Probleme als auch große Lebensfragen. In seinen Büchern ist der Respekt vor Kindern genauso selbstverständlich wie die Ablehnung von Intoleranz und Unterdrückung. Kuijer verbindet eine tiefe Ernsthaftigkeit mit messerscharfem Realismus, Wärme, präzisem Humor und visionären Fantasien. Sein einfacher, klarer und akribischer Stil lässt dennoch Raum für philosophische Tiefsinnigkeit und federleichte Poesie.
Guus Kuijer debütierte 1975 als Kinder- und Jugendautor. Insgesamt hat er rund 30 Bücher veröffentlicht. Die meisten richten sich an Leser an der Schwelle von der Kindheit zur Jugend. Zu seinen zentralen Werken zählen "Het boek van alle dingen"  (2004, Das Buch von allen Dingen), Florian Knol (2006, Ein himmlischer Platz) sowie die fünfbändige Polleke-Reihe, die mit "Voor altijd samen, amen" (1999, Wir alle für immer zusammen) beginnt.
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